🕊️ Die fünf Trauer-Typen im Überblick

Trauer zeigt sich bei jedem Menschen anders. Es gibt keine „richtige“ oder „falsche“ Form – aber es hilft, den eigenen Trauerstil zu erkennen. So können wir liebevoller mit uns selbst umgehen und leichter Wege finden, die Trauer in Liebe zu verwandeln.

1. GefĂĽhls-Typ

  • Merkmale: drĂĽckt GefĂĽhle direkt aus, weint viel, sucht Nähe, spricht offen ĂĽber den Schmerz.

  • Stärke: Trauer kommt sofort in Bewegung; Tränen reinigen und entlasten.

  • Herausforderung: Gefahr, sich im Schmerz zu verlieren oder immer wieder in emotionale Wellen zurĂĽckzufallen.

  • Zeitachse: kurz & intensiv, meist in Wellen (Minuten bis Stunden).

  • Intensität: sehr hoch, aber episodisch.

  • Transformation: leicht – sobald Emotionen Raum haben, lösen sie sich.

2. Kopf-Typ

  • Merkmale: analysiert, denkt, organisiert; lenkt sich durch Arbeit oder Kontrolle ab.

  • Stärke: behält Struktur, kann im Alltag „funktionieren“.

  • Herausforderung: GefĂĽhle bleiben unerlöst, Trauer wird verdrängt; innere Leere.

  • Zeitachse: langanhaltend, Monate bis Jahre.

  • Intensität: mittelhoch, konstant wie ein Grundrauschen.

  • Transformation: schwer – braucht bewusste Ă–ffnung (z. B. Rituale, therapeutische Begleitung, Körperarbeit).

3. Handlungs-Typ

  • Merkmale: ständig aktiv – Sport, Arbeit, Haushalt; lenkt sich durch Bewegung ab.

  • Stärke: bleibt in Bewegung, verhindert Erstarrung.

  • Herausforderung: GefĂĽhle werden so lange vermieden, bis Erschöpfung eintritt. Dann bricht die Trauer plötzlich durch.

  • Zeitachse: mittelfristig – Trauer wird ĂĽberdeckt, bis Aktivität nachlässt.

  • Intensität: zunächst niedrig, später explosionsartig.

  • Transformation: verzögert, aber möglich – meist erst, wenn Aktivität nicht mehr trägt.

4. Spiritueller Typ

  • Merkmale: sucht Halt in Ritualen, Gebet, Meditation oder Kontakt zur geistigen Welt.

  • Stärke: erkennt größeren Sinn, findet Trost im Weiterleben der Seele.

  • Herausforderung: Gefahr, die menschlichen GefĂĽhle zu ĂĽberspringen, zu „vergeistigen“.

  • Zeitachse: flexibel – schneller Trost möglich, aber unterschwellige GefĂĽhle bleiben länger bestehen.

  • Intensität: mittelhoch – tiefer Trost + unterschwellige Schwere.

  • Transformation: mittel – gelingt am besten, wenn Spiritualität mit Körper und GefĂĽhlen verbunden wird.

5. Stiller Typ

  • Merkmale: zieht sich zurĂĽck, zeigt nach auĂźen wenig, trauert im Inneren.

  • Stärke: tiefe Innenschau, ehrlicher Kontakt zur Seele.

  • Herausforderung: Einsamkeit, fehlende UnterstĂĽtzung; Gefahr, die Trauer ĂĽber Jahre in sich einzuschlieĂźen.

  • Zeitachse: lang & tief, oft ĂĽber Jahre.

  • Intensität: mittelhoch bis hoch, diffus, schwer greifbar.

  • Transformation: schwer – gelingt erst, wenn Vertrauen wächst, sich mitzuteilen oder Hilfe anzunehmen.

🌟 Zusammenfassung

  • Leicht transformierend: GefĂĽhls-Typ (direkter Ausdruck), Handlungs-Typ (wenn Aktivität nachlässt).

  • Mittelschwer: Spiritueller Typ (braucht Erdung & Körperarbeit).

  • Schwer: Kopf-Typ (GefĂĽhle im Denken vergraben), Stiller Typ (GefĂĽhle in Isolation eingeschlossen).

Trauer ist immer Liebe, die einen Weg sucht. Ob durch Tränen, Gedanken, Handlungen, Gebete oder Stille – entscheidend ist, dass sie irgendwann ins Fließen kommt.

🕊️ Anleitung: So kannst Du mit der Trauer-Typen-Tabelle arbeiten

Trauer ist ein individueller Weg – und sie zeigt sich bei jedem Menschen anders. Die Tabelle der fünf Trauer-Typen hilft Dir dabei, Deinen persönlichen Trauerstil zu erkennen. Wenn Du weißt, wie Du Trauer erlebst, kannst Du besser verstehen, warum Du so fühlst wie Du fühlst – und was Dir hilft, den Schmerz in Liebe zu verwandeln.

Schritt 1: Finde Deinen Typ

  • Lies die Merkmale jedes Typs aufmerksam durch.

  • Stelle Dir die Frage: Was ist meine erste Reaktion, wenn Trauer da ist?

    • Weinen?

    • Nachdenken und Analysieren?

    • Aktiv werden?

    • Beten oder meditieren?

    • RĂĽckzug in die Stille?

  • Markiere den Typ (oder die zwei Typen), in denen Du Dich am stärksten wiederfindest.

Schritt 2: Erkenne Deine Stärken

Jeder Trauer-Typ hat eine Stärke:

  • GefĂĽhls-Typ: Reinigen durch Weinen.

  • Kopf-Typ: Struktur und Halt.

  • Handlungs-Typ: Bewegung verhindert Erstarrung.

  • Spiritueller Typ: Sinn und Trost.

  • Stiller Typ: Tiefe Innenschau.

Notiere Dir: Was ist das Gute an meiner Art zu trauern?

Schritt 3: Benenne Deine Herausforderung

Jeder Typ hat auch eine Schattenseite:

  • GefĂĽhls-Typ: Gefahr, im Schmerz stecken zu bleiben.

  • Kopf-Typ: GefĂĽhle verdrängen.

  • Handlungs-Typ: GefĂĽhle vermeiden, bis Erschöpfung kommt.

  • Spiritueller Typ: Gefahr der „Vergeistigung“.

  • Stiller Typ: Isolation.

Frage Dich: Wovor renne ich vielleicht weg? Was vermeide ich?

Schritt 4: Achte auf Zeit & Intensität

Die Tabelle zeigt, ob Dein Trauerstil eher kurz und intensiv (GefĂĽhls-Typ) oder lang und unterschwellig (Kopf- oder Stiller Typ) ist.

Reflektiere: Wie lange und wie stark empfinde ich Trauer?

  • Bin ich schnell erleichtert, aber immer wieder neu getroffen?

  • Oder trage ich eine dauerhafte Schwere ĂĽber lange Zeit?

Schritt 5: Finde Deinen Transformationsweg

Die Tabelle zeigt auch, wie leicht oder schwer Dein Typ Trauer transformiert.

  • Wenn es Dir leichtfällt: nutze Deine Fähigkeit bewusst.

  • Wenn es Dir schwerfällt: schau, welche Elemente anderer Typen Dir helfen können (z. B. ein Kopf-Typ darf Weinen zulassen; ein Stiller Typ darf in den Austausch gehen).

Notiere Dir: Welchen neuen Zugang möchte ich ausprobieren, um meine Trauer in Liebe zu verwandeln?

Schritt 6: Wende es praktisch an

  • Tagebuch: Schreibe Dir auf, wie Deine Trauer sich im Alltag zeigt – und welcher Typ gerade aktiv ist.

  • Ritual: Wähle eine Ăśbung, die Deinem Typ entspricht (Weinen zulassen, Meditation, Bewegung, Gespräch).

  • Ergänzung: Probiere bewusst eine Technik aus einem anderen Typ, um Balance zu finden.

🌟 Fazit

Die Tabelle ist kein Stempel, sondern ein Spiegel. Sie zeigt Dir, wo Du gerade stehst – und sie lädt Dich ein, neue Wege auszuprobieren. Denn am Ende gilt:
Trauer ist immer Liebe, die einen Weg sucht.

Kristina Sacken

Kristina Sacken
Juristin, Politologin, Medium

Man könnte denken, wer als Medium und spirituelle Beraterin arbeitet, sei ein totaler Gefühlsmensch. Das Gegenteil ist bei mir der Fall.
Ich bin ursprünglich ausgebildete Juristin und Politologin und erst später habe ich in London Mediumship studiert. Seit ich mich erinnern kann, habe ich meine komplexe innere Welt mit meinem Verstand analysiert und geordnet. Ich wollte immer genau verstehen, was in mir passiert. Viele Jahre habe ich als Geschäftsführerin „weltlicher“ Firmen gearbeitet, bis ich mich 2013 ganz meiner Medialität gewidmet und die Kristina Sacken Akademie gegründet habe, in der ich mein Wissen über Medialität weitergebe.

Ich bin davon überzeugt, dass jeder Mensch sich selbst helfen kann, wenn er die Intelligenz seines Herzen zu nutzen weiß. Und dass diese Fähigkeit die Voraussetzung für ein glückliches Leben ist.

In meiner Akademie lehre ich, wie man seine medialen Fähigkeiten entwickeln kann. Dabei ist mir die Balance zwischen spirituellen Höhenflügen und pragmatischer Weltlichkeit immens wichtig. Das eine kann nicht ohne das andere stattfinden.